Korrosion und Korrosionsschutz von Aluminium
und Magnesium

Leiter des Arbeitskreises:    Dr.-Ing. Dietrich Wieser, Bonn
Stellvertreter:                           Dipl.-Ing. Werner Mader, Aluminium Deutschland (AD), Düsseldorf

Der Arbeitskreis "Korrosion und Korrosionsschutz von Aluminiumwerkstoffen" wurde von Fachleuten aus der Aluminiumindustrie, aus Hochschulen, Materialprüfungsämtern und Aluminium-Anwendern in einer konstituierenden Sitzung am 6. März 1995 noch unter dem Dach der AGK-Ges. KKs in Frankfurt am Main gegründet. Nach der Überführung der AGK-Ges. KKS in die am 9. November 1995 neu gegründete GfKORR e.V. wird der Arbeitskreis in dieser Form als GfKORR-Arbeitskreis weitergeführt.

Auf seiner Sitzung am 10. Oktober 2000 hat sich der Arbeitskreis in „Korrosion und Korrosionsschutz von Aluminium und Magnesium“ umbenannt, da der Arbeitskreis in zunehmendem Maße auch mit Fragestellungen zu Magnesiumwerkstoffen befasst wurde.

Motivation des Arbeitskreises:

  • Der Arbeitskreis versteht sich als Vermittler von Korrosions- und Werkstoffinformationen u.a. für die Anwender von Aluminium- und Magnesiumwerkstoffen (Anwendungsorientierung).
  • Er bildet die Brücke für den Austausch von Grundlagenwissen und Praxiserfahrung, indem er Kontakte zu anderen technisch-wissenschaftlichen Gesellschaften und ihren Fachausschüssen knüpft und den Erfahrungsaustausch fördert zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Materialprüfungsämtern sowie den Aluminium- und Magnesiumherstellern und den Anwendern von diese beiden Werkstoffe (Wissenstransfer).     
  • Der Arbeitskreis begreift sich auch als Ideengeber für Entwicklungen und Innovationen sowie als Förderer und Koordinator industrieller Gemeinschaftsforschung (Innovation).
  • Er fungiert als fachübergreifendes Bindeglied zwischen den Experten der Produzenten und der Anwender der Werkstoffe Aluminium und Magnesium auf dem Sektor der Korrosion und des Korrosionsschutzes, wodurch Synergien bei der Lösung von Aufgaben erzielt werden können.
  • Die Fachleute des Arbeitskreises besitzen das Know-how zur Lösung aktueller Korrosions- und Werkstoffprobleme sowie über die Methodensicherheit für die Anwendung der technisch-wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden. Dies ist die Basis für die Beratungstätigkeit und die Förderung von Ausbildung und Lehre.


Dieses Selbstverständnis des Arbeitskreises bestimmt auch die

Aktivitäten des Arbeitskreises in den Bereichen:

Forschung und Entwicklung

  • Information über und Verbreitung von Ergebnissen aktueller Forschungsarbeiten
  • Initiierung und Begleitung von F+E-Projekten
  • Mitarbeit in der Werkstoff-Weiterentwicklung, beim Korrosionsschutz und bei Korrosionsuntersuchungen und -prüfungen

Anwendung

  • Beratung bei der Werkstoffauswahl und der Schadensuntersuchung sowie bei der korrosionsschutzgerechten Konstruktion
  • Austausch von Erfahrungen zur Lösung von Korrosions- und Korrosionsschutzfragen von Aluminium- und Magnesiumwerkstoffen selbst sowie im Zusammenbau mit anderen Werkstoffen.

Wissenstransfer

  • Erfahrungsaustausch, Kooperation mit anderen technisch-wissenschaftlichen Vereinen, Förderung von Ausbildung und Lehre, Mitarbeit in Normungsgremien

Qualitätssicherung

  • Berichterstattung über Aktivitäten im Bereich der Normung

Dem Arbeitskreis „Korrosion und Korrosionsschutz von Aluminium und Magnesium“ sind Arbeitsgruppen angegliedert, die aktuelle Themenstellungen bearbeiten. Derzeit ist eine Arbeitsgruppe aktiv:

  • Arbeitsgruppe „Kontaktkorrosion“

Die Arbeitsgruppe „Korrosionsuntersuchungen/-prüfungen für Magnesiumlegierungen“ hat nach langer, intensiver Arbeit eine Informationsbroschüre mit dem Titel 

        Korrosion von Magnesiumlegierungen
         -  Richtlinie für Korrosionsuntersuchungen und -prüfungen

fertiggestellt. Das Dokument gibt Empfehlungen zur Anwendung und Durchführung von Korrosionsuntersuchungen und -prüfungen an Magnesium-Gusswerkstoffen und an Magnesium-Knetwerkstoffen. Behandelt werden dabei

            - Elektrochemische Untersuchungen
            - Korrosionsprüfungen im Labor
            - Korrosionsprüfungen durch Freibewitterung

... weitere Informationen finden Sie im Inhaltsverzeichnis. Die Richtlinie können Sie für € 10,- zzgl. Versandkosten bei der Geschäftsstelle bestellen.



Sitzungstermine:
Der Arbeitskreis und die angegliederten Arbeitsgruppen treffen sich jedes Jahr zu einer Frühjahrssitzung im April/Mai und zu einer Herbstsitzung im September/Oktober.

Die Frühjahrssitzung des GfKORR AK „Korrosion und Korrosionsschutz von Aluminium und Magnesium“ findet als Gemeinschaftssitzung mit dem FA „Oberflächenbehandlung von Leichtmetallen“ der Deutsche Forschungsgesellschaft Oberflächenbehandlung eV. (DFO) am Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) in Bremen am 23./24.04.2024 statt.

Die Herbstsitzung der GfKORR AG „Kontaktkorrosion“ und des GfKORR AK "Korrosion und Korrosionsschutz von Aluminium und Magnesium“ findet am 26.09.2024 bei der Chematall GmbH in Frankfurt statt, am 25.09.2024 tagt die AG Kontaktkorrosion.



Tätigkeitsbericht des Arbeitskreises „Korrosion und Korrosionsschutz von Aluminium und Magnesium“ für den Zeitraum 09/2021 bis 08/2022

Im Berichtszeitraum traf sich der Arbeitskreis „Korrosion und Korrosionsschutz von Aluminium und Magnesium“ zu seiner 55. Sitzung am 15. September 2021 bei der Institut für Korrosionsschutz Dresden GmbH (Hybrid-Meeting mit insgesamt 29 Teilnehmern) und zu seiner 56. Sitzung – bedingt durch die COVID-19 Restriktionen nur online in Form eines Teams-Meetings - am 30. März 2022 (32 Teilnehmer). Auf den Sitzungen wurde über folgende Themen berichtet und diskutiert:

  • Understanding the effect of deformation on intergranular corrosion
  • Filiformkorrosion bei beschichtetem Aluminium – Ergebnisse aus bisherigen Forschungsprojekten
  • PlasmaPlus® AntiCorr-Technologie – die Lösung zur Vermeidung von Unterwanderungskorrosion
  • Ruhepotentialanalyse und Röntgenfluoreszenzanalyse als „at-line“ Prozesskontrolle von Beschichtungen auf Aluminium

Auf den Sitzungen wurde über neue Vorschläge/Ideen zu AiF-, BMWi- und EU-Projekten beraten und es wurden Zwischenberichte zu folgenden Projekten abgegeben:

  • Optimierung des Strom-Spannungs-Regimes zur Vermeidung wärmebedingter Beeinträchtigungen bei der Hartanodisation
  • Einfluss von Schleifparametern auf die Korrosionseigenschaften von beschichteten Aluminiumwerkstoffen
  • Optimierung plasmaelektrolytisch erzeugter keramischer Oxidschichten auf Magnesiumwerkstoffen durch ein verbessertes Zusammenspiel des Strom-Spannungs-Regimes und angepasste Inhibitoren

Auf beiden Sitzungen wurde auch ein Kurzbericht über die Entwicklung der GfKORR, die Arbeit des Fachbeirates und zu Veranstaltungen auf dem Gebiet der Korrosion und des Korrosionsschutzes gegeben sowie über den Überarbeitungsstand relevanter Normen berichtet. Auch über die GfKORR-Jahrestagung am 23./24.November 2021 mit dem Titel „Aluminium and Magnesium – the Bridge to a Sustainable Furture“, für deren inhaltliche Gestaltung der Arbeitskreis verantwortlich war, wurde auf den Sitzungen diskutiert.

Außerdem bestand Gelegenheit zum Austausch von Erfahrungen und Hinweisen zu aktuellen Fragen zur Korrosion und zum Korrosionsschutz von Aluminium- und Magnesiumwerkstoffen.

 Aufgrund der COVID-19 Einschränkungen fand im Berichtszeitraum nur die 45. Sitzung der Arbeitsgruppe „Kontaktkorrosion“ am 14. September 2021 bei der Institut für Korrosionsschutz Dresden GmbH statt, wobei folgende Themen behandelt wurden:

  • AlMgSi-Legierungen mit erhöhtem Recyclinganteil
  • Einfluss des Gehaltes an rezykiertem Metall auf die Oberflächenvorbehandlung von Aluminiumwerkstoffen – Ergebnisse eines Ringversuches.

 Im Rahmen der Präsenzsitzung des Arbeitskreises wurden die Labors der Institut für Korrosionsschutz Dresden GmbH besichtigt.